Die Fahrzeuge im Regionalverkehr

Doppelstockwagen

Foto: WK
 
Technische Daten Wagenliste München
Wagenliste Nürnberg
Wagenliste Schwandorf
Wagenliste Würzburg
 
In der ehemaligen DDR waren Doppelstockwagen im Regional- und S-Bahn-Verkehr weit verbreitet. Lange hielt die damalige Deutsche Bundesbahn nach Fahrzeugen Ausschau, mit denen sowohl ohne infrastrukturelle Ausbaumaßnahmen in den Bahnhöfen als auch ohne höhere Zugfolgen die Bewältigung höherer Fahrgastzahlen möglich waren. Erste Versuche erfolgten 1989 bei der Münchner S-Bahn mit geliehenen Wagen der Niederländischen Staatsbahn. Allerdings waren diese Zugkompositionen wegen der zu geringen Anzahl von Einstiegen für den S-Bahn-Betrieb nicht praktikabel.

Erst nach der Wende schwappte die "Doppelstock-Welle" nach Westen. Im Zuge der Zusammenführung der beiden Deutschen Staatsbahnen Anfang der 90er Jahre bot die von nun an gemeinsame Beschaffungspolitik die Möglichkeit, seitens der DB Produkte der DR kennen zu lernen und weiter zu entwickeln. Dies führte auch zur Innovation der Doppelstockwagen, welche erstmals im Großraum München eingesetzt wurden. Beschafft wurden im Jahre 1993 insgesamt 75 Wagen, die sich auf die Wagengattungen DBz 750 (55 Stück) und DABz 755 (20 Stück) aufteilten. 1996 folgten 8 dazu passende Steuerwagen vom Typ DBbzf 761.

Foto: Wolfgang Kollorz Die Industrie entwickelte diese Wagen in Zusammenarbeit mit der Deutsche Bahn nach und nach weiter, was im Jahre 1997 zur Auslieferung von 96 Wagen DBpz 752 und 28 Steuerwagen DABpbzf 764 führte. Von dieser Lieferung erhielt Nürnberg 52 Wagen der Bauart DBpz 752 (davon 13 der Unterbauart 752.1 mit Mehrzweckräumen in Unterstock) und 13 Steuerwagen.

Die Nürnberger Wagen besitzen alle Tiefeinstiege, sind klimatisiert und wurden bereits in verkehrsroter Farbgebung abgeliefert. Ein GPS-basiertes Ortungssystem informiert über Datum, Zeit und Zugziel und veranlasst automatisch optische und akustische Informationen über den nächsten Zughalt. Ferner sind die Wagen mit ZWS und FMZ ausgerüstet sowie elektronischen Zugzielanzeigern ausgestattet. Anfang 2002 wurden die Gattungsbezeichnungen durch ein "a" ergänzt, was für "Technikbasiertes Abfertigungsverfahren (TAV) bei Doppelstockwagen" steht.

Foto: Wolfgang Kollorz Eine zweite Lieferung von Doppelstockwagen für Nürnberg umfasst 8 weitere Garnituren. Sie bestehen jeweils aus einem Steuerwagen DBpbzfa 766, drei Wagen 2. Klasse (DBpza 780.1) sowie einem Wagen mit Fahrradabteil und Sitzplätzen 1. und 2. Klasse (DABpza 785.2). Die neuen Fahrzeuge sind für eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h zugelassen und wurden zwischen dem 30. September und dem 9. Dezember 2005 angeliefert. Seit dem 11. Dezember 2005 werden sie hauptsächlich im RE-Verkehr auf den Strecken Nürnberg - Schweinfurt und Nürnberg - Sonneberg eingesetzt. Als Ende 2012 der Franken-Thüringen-Express auf die nun einsatzbereiten 442 umgestellt wurde, fanden die 160-km/h-DoSto im Main-Spessart-Express sowie im Ring Ost ein neues Einsatzgebiet. Die 140 km/h DoStos wurden größtenteils nach München abgegeben, um nach einer Auffrischung im Allgäu verkehren zu können.

Foto: Wolfgang Kollorz Nebenbei sei erwähnt, dass in Franken auch Doppelstockzüge der ehemaligen Deutschen Reichsbahn zu Einsatz kamen, die bis Ende 2009 sogar mit einem Zugpaar Nürnberg und Neumarkt (Oberpf) erreichten. Im Frankenwald waren diese Fahrzeuge auf der RB-Linie Lichtenfels - Saalfeld (Saale) hingegen bis Dezember 2010 im Einsatz. Das Foto rechts zeigt eine solche Garnitur im Frankenwald.

Die Mitte der 90er Jahre modernisierten Wagen unterscheiden sich äußerlich hauptsächlich durch die gerade Dachschräge im Oberstock von den Nürnberger DoStos. Die Steuerwagen erhielten während ihrer Modernisierung einem dem DABpbzfa 764 ähnlichen Kopf.

 


last update:
19.01.2024 WK
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