Die Fahrzeuge der Nürnberger U-Bahn

Doppeltriebwagen - Typ DT3 / DT3-F

Foto: WK
 
Technische Daten Fahrzeugliste
 
Zunächst für Frühjahr 2006 geplant, ging am 14. Juni 2008 die Linie U3 in Betrieb. Da die U3 automatisch betrieben werden sollte, wurde eine völlig neue Fahrzeuggeneration - der DT3 - benötigt. Neben der Signal-, Stellwerks- und Streckenausrüstung waren 32 Züge Bestandteil des an Siemens Transportation vergebenen Projektes der automatischen U3, eine Option auf fünf weitere Züge war ebenfalls enthalten. Dieser neue - ausschließlich für den automatischen Fahrbetrieb ausgelegte Zug - besteht wie bisher aus zwei Wagen. Wesentliche Neuerung daran ist ein Übergang zwischen den beiden Einzelwagen. Da kein Fahrerstand vorhanden ist, wird dem Fahrgast durch die Frontscheibe der Blick auf die Strecke ermöglicht.

Foto: Sammlung Nahverkehr-Franken Der Roll-Out des ersten Fahrzeuges fand am 15. Januar 2004 im Siemens SGP-Werk Wien statt, der zweite Zug folgte nur wenig später. Nach umfangreichen Tests im Siemens Prüfcenter Wildenrath waren die beiden Züge von April bzw. Mai 2004 bis November 2005 in Nürnberg. Bei den Tests zeigte sich, dass die ersten beiden Züge nicht den Anforderungen entsprachen. Sie gingen daher zurück an Siemens und wurden verschrottet. Die Betriebsnummern 701/702 und 703/704 wurden später durch Serienfahrzeuge neu belegt.

Völlig neu zeigt sich die Inneneinrichtung des DT3. Beim Durchgang zwischen den Wagen wurde ein Bereich für Kinderwagen, Fahrräder und Ähnliches geschaffen. Sollte dieser Bereich nicht als Abstellfläche benötigt werden, kann man dort auf Klappsitzen Platz nehmen. Die Art der Sitze, die Haltemöglichkeiten sowie die räumliche Erscheinung insgesamt wurden gegenüber dem DT2 modifiziert, wobei man jedoch die prinzipielle Sitzanordnung sowie die grundsätzliche Farbgestaltung beibehalten hat. Ausfahrbare Spaltüberbrückungen zwischen Fahrzeug und Bahnsteig vereinfachen mobilitätseingeschränkten Menschen den Zugang zu den Fahrzeugen. Für Gehörlose gibt es zusätzlich zur akustischen eine optische Schließankündigung im Bereich der Fahrzeugtüren. Sehbehinderte können mit Hilfe der Fenstergummis leichter den Sensor zum Türöffnen finden und Haltestellen-Anzeigen im U- Bahnwagen erleichtern die örtliche Orientierung der Fahrgäste. Außerdem sind alle DT3-Fahrzeuge mit Videokameras ausgestattet.

Foto: VAG/Peter Roggenthin Als sich Ende 2008 abzeichnete, dass ab 2010 die ersten DT1 ihre wirtschaftliche Nutzungsdauer erreicht haben werden, entschloss sich die VAG, als Ersatz einen modifizierten DT3, den DT3-F zu beschaffen. Er entspricht weitgehend dem DT3, hat jedoch zusätzlich Fahrerstände eingebaut. Dies ermöglicht den Einsatz dieser 14 Züge umfassenden Serie sowohl auf der konventionell betriebenen U1 als auch auf den automatisierten Linien U2 und U3. Die im August 2010 begonnene Auslieferung wurde im August 2011 abgeschlossen.

Ausführliche Informationen zum gesamten Projekt "Fahrerloser Betrieb" gibt es auf der Internetseite RUBIN der VAG.

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last update:
18.03.2024 WK
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Wolfgang Kollorz
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