Der Bahnhof Sündersbühl liegt unmittelbar nördlich der in diesem Abschnitt neu gestalteten Rothenburger Straße zwischen den Einmündungen der
Bertha-von Suttner-Straße und der Blücherstraße. Er erschließt dicht bebaute Bereiche der Stadtteile Sündersbühl und St. Leonhard. Insgesamt
rund 8.000 Einwohner und Arbeitsplätze werden über den neuen Bahnhof erschlossen.
Um den notwendigen Platz für den Bahnhof mit seinen Zugängen zwischen der Straße und der nördlich angrenzenden, zum Teil mit einem
Lärmschutzwall geschützten Bebauung schaffen zu können, musste auf den ehemals sehr breiten durchgehenden Mittelstreifen der Rothenburger
Straße verzichtet werden. Damit war es möglich, trotz der jetzt vorhandenen zusätzlichen Radwege die Straßenbreite deutlich zu verschmälern.
Zum anderen liegt der südliche Gleisbereich des Bahnhofs bereits unter den beiden nördlichen Richtungsfahrbahnen der Rothenburger Straße und
dem Radweg. Die Bahnhofsdecke liegt hier an manchen Stellen nur 50 Zentimeter unter der Fahrbahn.
Damit waren die Voraussetzungen geschaffen für einen oberflächennahen Bahnhof mit direkten Bahnsteigzugängen. So liegt der Bahnsteigbereich
nur etwa sechs Meter unter Gelände und ist über gerade Treppenanlagen und Fahrtreppen direkt mit der Oberfläche verbunden. Der
Bahnsteigbereich ist auch stützenfrei ausgebildet. Damit ist die bestmögliche Einsehbarkeit und soziale Kontrolle des unterirdischen
Bereichs gegeben.
Außerdem war es möglich, in der Decke über der Bahnsteighalle über sieben jeweils rund 20 Quadratmeter große und mit einer Beton-Glas-
Konstruktion eingefassten Deckenöffnungen in großem Umfang Tageslicht auf die Bahnsteigebene zu bringen. Die notwendige Belüftung der
Glashauben erfolgt über seitliche Lüftungsschlitze in den Betonwangen, womit natürlich auch eine optimale Entlüftungsmöglichkeit im
Katastrophenfall sichergestellt ist. Neben den schräg aufgesetzten Lichtöffnungen bestimmen die langgezogenen Stahl-Glaskonstruktionen der
Aufgangsüberdachungen und der Aufzug das Bild an der Oberfläche.
Ein wichtiges Anliegen war es schließlich, den vorhandenen Lärmschutzwall auf der Nordseite der Rothenburger Straße in Lage und Funktion zu
erhalten. Ein neuer Durchgang in Höhe des westlichen Bahnhofszugangs ermöglicht dies und schafft den notwendigen direkten Zugang zur U-Bahn
aus dem dahinterliegenden Wohngebiet.
Der Tunnelabschnitt westlich des Bahnhofs wurde als zweigleisige Röhre mit etwa 60 Quadratmetern großem Ausbruchquerschnitt erstellt. In
diesem Abschnitt befindet sich auch eine doppelte Gleisverbindung mit 4 Weichen. In östlicher Richtung geht es zum Bahnhof Rothenburger
Straße, wo die Gleise in die Strecke der Linie U2 münden. Auf Grund der seitenrichtigen Einfädelung sind hier zwei Einzelröhren in
unterschiedlicher Seiten- und Höhenlage aufgefahren worden, die südliche Röhre unterquert dabei den Tunnel der U2.
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