Der Bahnhof Gustav-Adolf-Straße liegt unter der Kreuzung der Wallensteinstraße mit der Ringstraße. Er erschließt eine dichte Wohnbebauung sowie die vor
allem im südwestlichen Bereich vorhandenen intensiven gewerblichen Nutzungen. Der Bahnhof ist außerdem der Verknüpfungspunkt für die Ringbusse mit dem
U-Bahn-Netz sowie – bis zum Weiterbau in Richtung Gebersdorf – Verknüpfungspunkt für die Busse von und in den Landkreis. Dafür wurde auf der ehemaligen
Straßenbahnwendeschleife eine leistungsfähige Haltestellenanlage errichtet.
Die Konzeption des Bahnhofs, die konstruktive Ausführung und der Bauablauf waren vor allem geprägt durch eine aus verkehrlichen Gründen geforderte
kreuzungsfreie Zugänglichkeit des Bahnhofs unter einer hochbelasteten Straßenkreuzung mit einer Vielzahl von Ver- und Entsorgungsleitungen im
Untergrund.
Besonders aufwändig und langwierig waren die vorauslaufenden Sicherungs- und Neubaumaßnahmen für den im Zuge des Rings in Südnord-Richtung
verlaufenden Hauptsammlers mit einem in Kreuzungsmitte liegendem Anschlussbauwerk für einen weiteren aus Westen zulaufenden Hauptsammler.
Für den eigentlichen Bahnhofsbau – die Baugrube erstreckte sich im Zuge der Wallensteinstraße von der Dunantstraße bis kurz vor die Konstanzenstraße –
wurde dann eine Umleitungsstrecke mit einer vollständig ausgebildeten neuen Kreuzung südlich der Baugrube eingerichtet, sodass im Bereich der Baugrube
nur noch der Nordsüd-Verkehr abzuwickeln war. Die dafür erforderlichen vier Fahrspuren waren mit einer Hilfsbrückenkonstruktion über die U-Bahn-Baugrube
geführt. Daneben diente diese Brückenkonstruktion auch als Tragkonstruktion für die in diesem Bereich bereits verlegten neuen Hauptsammler DN 1600.
Die Tiefenlage des Bahnhofs wird durch diesen Hauptsammler und durch die an den Bahnhofsköpfen nötigen Verteilerebenen bestimmt. Nur über diese
Verteilerebenen kann der ungehinderte Zugang zu den Bushaltestellen ermöglicht werden. Die Bahnsteigebene liegt deshalb acht bis neun Meter unter der
Geländeoberfläche. Die Kanalkreuzung ist etwa in Bahnsteigmitte an der tiefergelegten Decke erkennbar.
Vom Bahnsteig führen Fest- und Fahrtreppen zu den Verteilerebenen. Der Aufzug ist im westlichen Bahnsteigbereich angeordnet und ermöglicht so an der
Oberfläche die direkte Anbindung des am dichtesten bebauten nordwestlichen Einzugsbereichs. Von den Verteilerebenen aus führen dann Festtreppen zur
Oberfläche. Am Aufgang zur Haltestellenanlage für die weiterführenden Buslinien ist zusätzlich eine Fahrtreppe eingebaut, um hier eine Leistungsfähige
Verknüpfung zu ermöglichen.
Der Bahnhof selbst ist zeitgemäß gestaltet. Die wesentlichen Elemente der Raumgestaltung sind farbiges Licht, reflektierende Materialien und grafische
Strukturen. Diese Komponenten werden zu einer ganzheitlichen Konzeption unter Bezugnahme auf die historische Person Gustav Adolf zusammengeführt und
in ein überzeugendes Gesamtkonzept umgesetzt. Die Farben Gelb und Blau wirken auf die Seitenwände, während Weiß im Sinne von neutralem Licht den
Bahnsteig erhellt. Diese drei Lichtmilieus sind raumbestimmend.
Im Tunnelabschnitt östlich des Bahnhofs wurde vom Bahnhof Sündersbühl aus aufgefahren und als zweigleisige Röhre mit etwa 60 Quadratmetern
großem Ausbruchquerschnitt erstellt. In diesem Abschnitt befindet sich auch eine doppelte Gleisverbindung mit 4 Weichen. Westlich des Bahnhofs
endete die Strecke wenige Meter nach dem Bahnhof, bis im März 2015 der Tunnelbau nach Großreuth bei Schweinau begann. Die Fortführung dorthin
ging am 15.10.2020 in Betrieb.
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