Die Fahrzeuge der S-Bahn Nürnberg

Lokomotive der Baureihe 143

Foto: NoFö
 
Technische Daten Fahrzeugliste Regiowerkstatt Nürnberg
 
Die Lokomotiven der Baureihe 143 entstanden als Weiterentwicklung der DR-Musterlokomotive 212 001. Ab 1984 begann die Serienfertigung der als Baureihe 243 bezeichneten Maschinen. Bis zum Jahr 1990 wurden insgesamt 645 Exemplare gebaut, welche in allen größeren Bw’s der damaligen DDR beheimatet waren. Die letzte ausgelieferte Lok war die 243 659, welche lange auch in Nürnberg ihren Dienst tat.

Die Umzeichnungsaktion 1992 bescherte den Maschinen die Baureihenbezeichnung 143. Doch bereits ab 1991 wurden die ersten Loks in den alten Bundesländern heimisch und unter ihrer neuen Nummer im Bundesbahnbestand geführt.

Foto: RaLa Als in Nürnberg 1992 wegen der bevorstehenden Eröffnung der S2 nach Altdorf der Bedarf an S-Bahntauglichen Loks stieg und man ohnehin nach Ersatz für die Baureihe 141 suchte, bot sich der Einsatz der 143 an. Bei der AEG in Hennigsdorf wurden daher die ersten Lokomotiven mit den nötigen Einrichtungen wie Zugzielanzeiger, Lautsprecheranlage und ZWS ausgestattet und mit dem damals S-Bahn-typischen Anstrich orange/lichtgrau und pastellgelbem Zierstreifen versehen.

Maschinen dieser Art wurden ab 1991 im größeren Umfang umgebaut. Die meisten dieser Fahrzeuge gelangten zur S-Bahn Rhein-Ruhr, etliche allerdings auch in andere, vor allem westdeutsche Gebiete, um Doppelstock-Wendezüge zu bespannen.

Der planmäßige Einsatz der ersten vier Nürnberger Maschinen begann mit der Eröffnung der S2 am 21.11.1992. Angemerkt sei jedoch auch, dass während dieser Zeit zu Schulungs- und Präsentationszwecken verschiedene 143er kurzzeitig in Nürnberg beheimatet wurden. Näheres dazu ist in der Tabelle "Frühere Beheimatungen..." zu finden.

Weiterhin kamen durch die Wiederaufnahme des elektrischen Betriebs auf der Strecke Probstzella – Camburg im Jahr 1995 vereinzelt 143er von Weißenfels und Großheringen mit Nahverkehrsleistungen über Bamberg bis nach Nürnberg.

Foto: NoFö 1999 wurde der Bestand an 143ern in Nordbayern wieder erhöht. Von einem kurzen Intermezzo im Sommer 1998 abgesehen, kamen erstmals Loks nach Nürnberg, die nicht die S-Bahn-Ausrüstung enthielten. Diese Maschinen wurden bevorzugt auf der Strecke Nürnberg – Ansbach eingesetzt.

Zum 2. Juni 2001 wurden alle Lokomotiven der BR 141 vom Betriebshof Nürnberg-West abgegeben oder ausgemustert, bis dahin stieg der Bestand an 143ern auf insgesamt 80 Exemplare an. Damit sind – bis auf einige wenige Ausnahmen – alle Regionalbahn- Leistungen auf den elektrifizierten Strecken in Franken fest in der Hand der Baureihe 143.

Foto: WoKo Mit der genannten "Juni-Lieferung" befanden sich auch zwei Maschinen, die das orientrote Farbkleid mit "Lätzchen" kurzzeitig in Franken vertraten. Inzwischen sind jedoch alle orientroten und orangen 143 umlackiert bzw. abgegeben. Auch die letzte Maschine im originalen Farbkleid (bordeauxrot) verlor dieses Anfang 2003im Rahmen ihrer Hauptuntersuchung. Sie wurde in verkehrstrot umlackiert - die Farbgebung, die jetzt alle Nürnberger 143er tragen.

Mit Erweiterung der S-Bahn im Jahre 2010 wurden die Regionalbahnen auf den heutigen S-Bahn-Strecken S1, S3 und S4 eingestellt und auf S-Bahnen umgestellt. Die 143er verloren damit den Großteil ihrer Leistungen, auf S1 und S4 durften sie zunächst noch im Ersatzverkehr aushelfen. Mit Umstellung auf 442 wurden die Loks jedoch auch hier überflüssig. Ende 2019 umfasste der Bestand noch 15 Maschinen, die den Betrieb auf der S2 sicherstellten. Zum 04.12.2020 endete der Einsatz dieser Loks in Nürnberg, die Leitsungen auf der S2 wurden von der Baureihe 442 übernommen, welche durch 1440 auf der S1 freigesetzt wurden.

Einzelheiten zu den Nürnberger Loks sind der Fahrzeugtabelle zu entnehmen.

Weiterführende Informationen zur Baureihe 143 gibt es auf der Internetseite www.br143.de von Gerhardt Göbel.

 

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last update:
08.03.2024 WK
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