Lokomotive der Baureihe 111
Technische Daten |
Fahrzeugliste Regiowerkstatt Nürnberg
Fahrzeugliste Werk München Hbf |
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Die Lokomotiven der Baureihe 111 sind eine Weiterentwicklung der Schnellzuglok der Baureihe 110. Ursprünglich ebenfalls als Schnellzuglok
konzipiert, beschaffte die DB zunächst 5 Vorserien- und 105 Serienmaschinen und beheimatete diese in München. Der Einsatz der
ozeanblau/beige lackierten Maschinen erfolgte schwerpunktmäßig im Eil- und Schnellzugdienst in Süddeutschland, es wurden jedoch mit
Langläufen - teilweise in Doppeltraktion - auch Bremen, Hamburg und andere norddeutsche Städte erreicht.
Ab 1978 wurden dann in einer Variante 78 Maschinen für den S-Bahn-Verkehr an Rhein und Ruhr beschafft, welche sich äußerlich hauptsächlich durch das damals bei S-Bahnen übliche kieselgrau/orange Farbkleid von den Schnellzugmaschinen abhoben. Ferner erhielten die in Düsseldorf beheimateten S-Bahn-Loks noch Rollband-Zugzielanzeiger, Einrichtungen zur Zugabfertigung durch den Triebfahrzeugführer sowie eine zeitmultiplexe Wendezugsteuerung (ZWS), um die Maschinen mit den ebenfalls für das Ruhrgebiet entwickelten x-Wagen einsetzen zu können. Einsatzschwerpunkt dieser Loks war die Bespannung fast sämtlicher S-Bahn-Leistungen im Schnellbahnnetz Rhein-Ruhr, nur noch wenige Leistungen wurden von der Baureihe 420/421 erbracht. Allerdings gab es für die S-Bahn-Loks auch einen Laufplan, welcher die Maschinen neben anderen Zielen in ganz Deutschland planmäßig mit einem Nachtzugpaar bis nach München brachte. Zwischen 1982 und 1984 folgten dann nochmals insgesamt 39 Maschinen der Schnellzugversion, die ebenfalls in München ihre erste Heimat fanden. Mit dem Aufkommen der Doppelstockzüge in den westlichen Bundesländern begann die Verteilung der Maschinen nach und nach auf mehrere Betriebswerke. Neue Standorte wurden Frankfurt (M), Braunschweig, Köln, Stuttgart und Freiburg. Im S-Bahn-Betrieb an Rhein und Ruhr ersetzten schrittweise 143er der damaligen Deutschen Reichsbahn die Baureihe 111.
1998 wurden die 111er erstmals in Nürnberg heimisch. Als Haupteinsatzgebiet kristallisierte
sich auch hier die Bespannung von Doppelstock-Wendezügen heraus, von denen Nürnberg seit
Sommer 1997 13 Garnituren einsetzt. Aber auch die von München aus eingesetzten
Doppelstockzüge sind fest in der Hand der Nürnberger 111er. Die aus MODUS-Wagen gebildeten
RB bzw. RE-Züge der Relation Nürnberg - Würzburg - Frankfurt teilen sich die 111er mit der
Baureihe 112. Vereinzelte Leistungen erbringen auch die Münchener "Kolleginnen"
auf dem fränkischen Streckennetz.
Ab 2006 wurden die 111er immer wieder durch die Baureihe 146 verdrängt. Zunächst verloren die 111er die DoSto-Leistungen Nürnberg-Sonneberg/Würzburg, als hier 2012 die 442 kamen, wanderten die 146 weiter zum Main-Spessart-Express, wo wieder 111er weichen mussten. Der dritte Schritt war die Auslieferung der Würzburger 445, was zum Weiterreichen der 146 in den Ringzug Ost führte. Auch hier verloren wieder 111er ihr Einsatzgebiet. Zur Erweiterung des Nürnberger S-Bahn-Netzes im Dezember 2010 erhielt die Baureihe 111 nochmals neue Aufgaben in Franken. Die Loks bestritten zusammen mit der Baureihe 143 vor aus Düsseldorf geliehenen x-Wagen-Wendezügen die Ersatzverkehre auf der S1 für die noch nicht zugelassenen E-Talente. Mittlerweile ist die Baureihe 111 jedoch auf dem Rückzug, da Treibwagen der Baureihen 425, 426, 440, 442 und 445 im S-Bahn- und Regionalverkehr einen Großteil ihrer Leistungen übernommen haben. Anfang 2021 ist der Bestand in Nürnberg auf 9 Loks gesunken, die gerade mal zwei Plantage erbringen. Ansonsten fristen die Loks ihr Dasein mit Sonderleistungen oder springen für die Baureihe 146 am Ringzug Ost ein.
Ein paar Sonderlinge sollten noch erwähnt werden:
Zu Beginn der 2020er Jahre büßten die 111er in Nürnberg nach und nach Ihre Leistungen ein, da mittlerweile in fast allen Netzen Neubautriebwagen im Einsatz sind. Letzte planmäßige Bespannung war im Fahrplanjahr 2022/23 der morgendliche Schülerzug auf der S1. Zum Fahrplanwechsel am 10.12.2023 wurden vier der sechs noch vorhandenen Loks nach München abgegeben, zwei Maschinen bleiben nur noch für dispositive interne Einsatze in Franken beheimatet. Von München aus werden die Loks auch im Fahrplanjahr 2023/24 noch eingesetzt. Hier fahren die Loks noch Leistungen von München aus nach Ingolstadt, Regensburg, Passau und Garmisch. Wie sich der Bestand über die Jahre in der Regiowerkstatt Nürnberg - vormals Bw Nürnberg Hbf bzw. Betriebshof Nürnberg West - entwickelt hat, ist der untenstehenden Tabelle zu entnehmen.
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last update: 16.01.2024 WK |
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