Der Bahnhof Hauptbahnhof ist der zentrale Umsteigepunkt zwischen den drei U-Bahn-Linien U1, U2 und U3, zur Straßenbahn, zu den Bussen, zu
den S-Bahn-Linien sowie zum Regional- und Fernverkehr der Deutschen Bahn. Außerdem treffen dort die Fußgängerzonen Königstraße und Vordere
Sterngasse aufeinander. Nach den Vorhersagen von Fachleuten sollen an dieser Verkehrsdrehscheibe täglich rund 200.000 Menschen ankommen,
abfahren oder umsteigen, in Spitzenstunden wird sie bis zu 40.000 Fahrgäste verkraften müssen. Deshalb kam es beim Bau des U-Bahnhofes
darauf an, eine bestmögliche Verbindung der einzelnen Verkehrssysteme zueinander herzustellen und kurze, bequeme und übersichtliche Wege
zu schaffen. Der Bahnhof Hauptbahnhof besteht aus fünf Ebenen:
|
|
|
|
|
|
|
Ebene |
+1: |
|
Gleise und Bahnsteige der DB. |
|
|
Ebene |
0: |
|
Bahnhofsvorhalle, Verkehrsflächen und Straßenbahn |
|
Ebene |
-1: |
|
Fußgänger-Verteilergeschoß |
|
Ebene |
-2: |
|
U-Bahnlinien 2 und 3 |
|
Ebene |
-3: |
|
& U-Bahnlinie 1 |
|
Alle Ebenen von 0 bis -3 sind mit Fest- und Fahrtreppen sowie Aufzügen verbunden. Das Fußgängergeschoß öffnet sich auch zum Stadtgraben und
zum Platz vor dem "Viktoria"-Haus. Zahlreiche Kioske, Räume für die Stadtmission und Stadtpräsentation, eine Kundenzentrale der VAG, ein
Unterwerk und mehrere Betriebsräume befinden sich in diesem Fußgängergeschoß.
Seit Januar 1978 fahren die Züge der U1 von Langwasser in Richtung Fürth den Bahnhof Hauptbahnhof an und seit Januar 1984 auf diesen Gleisen
der U1 auch die Züge der U2 als U21 aus Richtung Schweinau/Röthenbach (U 2-Süd). Seit 24. September 1988 fährt die U2 ab Plärrer auf eigener
Trasse entlang des Frauentorgrabens zum Hauptbahnhof als Endpunkt des ersten Streckenabschnittes der U2-Nord, die inzwischen über Rathenauplatz,
Schoppershof und Ziegelstein bis zum Flughafen verlängert und fertig gestellt wurde.
Von dem 167 Meter langen Bauwerk für die U2 wurde der Westteil in einer Länge von 62 Metern bereits bei der U 1 mitgebaut. Dieser umfasst die
Bahnsteigröhren und einen Teil des Bahnsteiges der U 2 mit den Betriebsräumen sowie die Treppenanlagen für die Umsteigebeziehung. Der neu
errichtete Ostteil ist 105 Meter lang. Er besteht aus dem überwiegenden Teil des Bahnsteigbereiches, dem gesamten östlichen Verteilergeschoß
mit den dazugehörigen Aufgängen zur Straßenbahninsel und zur Post sowie einem Fußgängertunnel unter der Bahnhofstraße zur Gleißbühlstraße
mit Treppenaufgang vor der Landeszentralbank. Ein galerieartiges Fußgängergeschoß verbindet die Westhalle mit der Osthalle dieser U-Bahnstation.
Es ist gleichzeitig an den bestehenden Fußgängertunnel unter der Mittelinsel zum Königstor angeschlossen. An diesem Tunnel waren umfangreiche
Abbruch- und Anpassungsmaßnahmen erforderlich. Dabei wurde auch der bestehende Treppenaufgang am Frauentorturm abgebrochen und durch eine
fußgängerfreundliche Rampe ersetzt. Auf der Ostseite des Bahnhofsplatzes wurde der Aufgang zur DB angepasst und gleichzeitig die anschließende
Gehwegfläche bis zum Osteingang des Bahnhof-Gebäudes überdacht.
Für mobilitätseingeschränkte Personen ist in Bahnsteigmitte ein Aufzug vorhanden, der den Bahnsteig mit dem Verteilergeschoß und mit der
Straßenbahninsel verbindet, am westlichen Bahnsteigende stellt ein weiterer Aufzug die Verbindung zum darunterliegenden Bahnsteig der U1
und zum darüberliegenden Fußgängerverteilergeschoß her. Fahrtreppen führen vom Bahnsteig zur U1 und an den beiden Bahnsteigenden zum
Verteilergeschoß sowie an den Aufgängen zur Osthalle der DB, zur Straßenbahninsel und vor der Landeszentralbank vom Verteilergeschoß
auf die Straßenebene.
Das Bahnhofsbauwerk und der Fußgängertunnel zur Gleißbühlstraße wurden in offener Bauweise mit Berliner Verbau errichtet. Im Bereich des
Post-Hochhauses, das nur etwa 5 Meter entfernt steht und für die Umschließung des östlichen Bauwerksblockes wurde die Baugrube mit einer
aufgelösten Bohrpfahlwand gesichert. Dieser Bahnhofsblock wurde in der sogenannten Deckelbauweise erstellt und diente gleichzeitig als
Ziel- und Wendeschacht für die bergmännisch im Schildvortrieb aufgefahrene Tunnelstrecke Hauptbahnhof - Wöhrder Wiese. Er konnte erst
endgültig hergestellt werden, nachdem die zweite Gleisröhre, die von hier aus vorgetrieben wurde, fertiggestellt war.
Bahnhof Hauptbahnhof |
|
Kurzbezeichnung: |
HB1 (unten) |
|
HB2 (oben) |
Baubeginn HB1: |
25.03.1974 |
Baubeginn HB2: |
14.07.1986 |
Eröffnung HB1: |
28.01.1978 |
Eröffnung HB2: |
24.09.1988 |
Linien: |
U1, U2, U3 |
|
Quellen:
Text & Skizzen:
U-Bahn-Heft Nürnberg, Nr. 6 und 12
(Baureferat Stadt Nürnberg, 1/1978 und 9/1988)
Text & Fotos: Roland Gechter
|
|
last update:
13.01.2022 WK
|
[Index],
[Aktuell],
[Fahrzeugpark],
[Geschichte],
[Sonderseiten],
[Streckennetz],
[Zukunft]
[Bus],
[Regionalbahn],
[S-Bahn],
[Straßenbahn],
[U-Bahn]
[Home]
|
Wolfgang Kollorz
Kontakt
|
|