Der Bahnhof Klinikum wurde in offener Bauweise erstellt und ist hervorragend in die umliegende Bebauung eingepasst. Seine Errichtung war ohne wesentliche Eingriffe in die wichtige Verkehrsader Würzburger Straße möglich. Quer zum Bahnhof liegt jedoch eine Pfarrei, deren Betrieb auch für die Bauzeit aufrechterhalten werden musste. So wurde das Gebäude für die Bauzeit des Bahnhofs mit einem so genannten Rohrschirm gestützt. Dafür wurden Stahlrohre mit einem Durchmesser von 1,40 Meter dicht an dicht unter dem Gebäude eingezogen, anschließend ausbetoniert und an beiden Seiten des Gebäudes in einem Kopfbalken gefasst. Die besondere Schwierigkeit dieser Konstruktion wird deutlicher, wenn man sich als Modell einen schweren Ziegelstein auf 18 im Gewölbe angeordneten Spaghetti Nudeln vorstellt.

Anschließend konnte der Bahnhof in Abschnitten von jeweils 4 Metern Länge angegangen werden. Hierzu wurde der Boden ausgehoben und die Seitenflächen im Fels wurden mit Spritzbeton und Nägeln gesichert. Auch für die Sicherung der Vorderflächen war eine stabilisierende Vernagelung erforderlich. In diesen Phasen ruhte das Bauwerk jeweils auf den ausbetonierten Rohren, die sich nach hinten auf das bereits fertig gestellt Bauwerk, nach vorne auf den gesicherten Erdkeil abstützten. Da der Beton des Bahnhofsrahmens immer erst aushärten musste, bevor der nächste Abschnitt ausgebrochen werden konnte, ergab sich eine vergleichsweise lange Bauzeit. Die Fertigstellung des Bahnhofs gelang allerdings nach Terminplan.

Auch dieser Bauabschnitt fand reges Interesse in der Fachwelt und konnte schadenfrei fertig gestellt werden.

Die Bahnsteighalle ist stützenlos ausgeführt. Die Seitenwände wurden im Rahmen eines Design-Projektes der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg gestaltet. Acht Studierende aus dem Fachbereich Gestaltung entwickelten Entwürfe. Von den drei prämierten Entwürfen wurde der von Hartmut Victor Brüchert vom Boden bis zur Decke geplant und realisiert. Die Gestaltung zitiert die DNA/DNS-Strukturen, die das menschliche Erbgut bilden und „Bausteine des Lebens“ genannt werden.

Dieses gestalterische Thema zeichnet ein Bild von der Komplexität des biologischen Aufbaus und der individuellen, unendlichen Vielfalt des Lebens. Eine klare Form- und Materialsprache aus Beton, Glas und Stahl bestimmen die Gestaltung des U-Bahnhofs Klinikum Fürth.

Mit der Station Klinikum wurden auch die folgenden Streckenabschnitte errichtet: Anschließend an die 3-gleisige Abstell- und Wendeanlage Stadthalle entstand ein 40 Meter langer Anfahrschacht in offener Bauweise, von wo aus die Tunnelstrecke bergmännisch aufgefahren wurde. Der Abschnitt unterteilt sich in zwei getrennte Röhren auf 108 Meter Länge, ein zweigleisiger Tunnel auf 380 Meter Länge mit einer doppelter Gleisverbindung sowie ein weiterer aus zwei Einzelröhren bestehender 101 Meter langer Abschnitt.

Westlich im Anschluss an den Bahnhof Klinikum folgt ein 544 Meter langes Tunnelstück in Richtung Hardhöhe, welches als zwei eingleisige Röhren in bergmännischer Bauweise aufgefahren wurde.

Hier noch der Hinweis auf zwei zu diesem Bahnhof erschienene Sonderseiten mit weiteren Infos und Aufnahmen:

• 09.11.2004: Vorschau auf den Bahnhof Fürth Klinikum
• 04.12.2004: Eröffnung des Bahnhofs Fürth Klinikum