Aus diesem Grund wollen wir kurz einen Überblick über die fast 60 Jahre dauernde Tätigkeit der Firma Wutzer im Stadtverkehr Schwabach geben:

Kurz nach der Währungsreform gründete Ludwig Wutzer ein Mietwagengeschäft. Auf Grund der großen Nachfrage nach Mobilität wuchs das Geschäft recht schnell an und es wurde kurze Zeit später eine Taxikooperation mit insgesamt fünf Fahrzeugen gegründet.
Schon kurze Zeit später gab es erste Überlegungen zur Einführung eines Stadtverkehrs in Schwabach. Diese Überlegungen führten schließlich im Frühjahr 1953 zur Gründung der heutigen Firma Wutzer. Nach vielen Gesprächen mit dem Stadtrat wurden dann verschiedene Verbindungen zwischen der Schwabacher Innenstadt und den Außenbezirken eingerichtet. Zum Einsatz kamen zwei Mikafa-Matador-Kleinbusse.
Nachdem diese Verkehre recht gut angenommen wurden und zwischenzeitlich auch die ersten großen Busse verkehrten, gab es Überlegungen zur Einrichtung einer Linie von Schwabach über Katzwang und Herpersdorf nach Nürnberg. Da von Seiten der Stadt Schwabach kein Interesse an einer Verbindung mit Nürnberg bestand, blieb es beim Linienende in Katzwang.

Die nächsten größeren Veränderungen brachte dann das Jahr 1969. In diesem Jahr zog der bisher in der Eichwasenstraße ansässige Busbetrieb in ein neues Gelände im Stadtteil Eichwasen um. Gleichzeitig wurde der Stadtteil Eichwasen in das Liniennetz integriert. Die zweite große Neuerung betraf den Fuhrpark, der zum Jahreswechsel 1969/1970 durch einen MB O 305 mit dem ersten VÖV-Standardbus erweitert wurde.

In den folgenden Jahren wuchs die Stadt Schwabach immer weiter, so dass neue Verbindungen entstanden. Weiteren Fahrgastzuwachs brachte die schulische Entwicklung im Landkreis, die dazu führte, dass immer mehr Schüler aus den Nachbarorten nach Schwabach zu befördern waren. Für den sog. Hausfrauenverkehr wurden weitere Verbindungen zum SUMA-Markt am Falbenholz und zum Frankenzentrum in Nürnberg-Langwasser eingerichtet. Durch diese zusätzlichen Verkehre wuchs der Fuhrpark bis Ende 1975 auf bereits 10 Omnibusse an.

In den 1980er Jahren wuchs der Fuhrpark weiter. Neben weiteren Exemplaren der Mercedes-Benz Typen O 305 und O 307 kamen mit zwei O 405 auch Fahrzeuge der zweiten Standardgeneration in den Wagenpark der Firma Wutzer. Weiterhin wurde für stark ausgelastete Fahrten im Schulverkehr ein erster Gelenkbus beschafft.

Die nächsten großen Veränderungen brachte die Einführung des Verkehrsverbundes Großraum Nürnberg (VGN) im September 1987. Neben den neuen Fahrscheinen und Tarifen brachte der Verbund den Schwabacher Fahrgästen den Taktverkehr und Liniennummern für die einzelnen Verbindungen.

Mitte der 1990er Jahre wurde der Entschluss gefasst, für den Stadtverkehr einen zentralen Busbahnhof zu schaffen. Als Standort wurde die nähere Umgebung des Bahnhofs ausgewählt. Gleichzeitig sollte die Innenstadt frei von großen Bussen werden. Stattdessen sollte eine Citybus-Verbindung zwischen dem Bahnhof und der Innenstadt eingerichtet werden. Als erste Maßnahme wurde zu Ostern 1996 der bisher in der Stadtmitte gelegene zentrale Umsteigeplatz der Stadtbuslinien zum Markgrafensaal verlegt. Ende 1997 folgte dann mit der neuen Kleinbuslinie Bahnhof - Fußgängerzone - Krankenhaus die neue Citybus-Linie. Nach dem der Probebetrieb dieser Verbindung erfolgreich verlief, wurde die Linie im Jahr 1998 fester Bestandteil des Stadtverkehrs.

Ende der 1990er Jahre begann die komplette Erneuerung des Fuhrparks. Hierbei wurden die bisherigen Hochflurfahrzeuge durch behindertenfreundliche Niederflurbusse ersetzt. Den Anfang machten vier MB O 405 N2 und zwei O 405 GN2, die den Großteil der O 305 und O 307 sowie den alten Gelenkbus ersetzten. Zusätzlich wurde für den Einsatz im Gelegenheitsverkehr ein Überlandbus des Typs O 408 beschafft. Dieser kam zu Spitzenzeiten ebenfalls im Stadtverkehr zum Einsatz.

Das neue Jahrtausend brachte dann weitere große Veränderungen für die Firma Wutzer. Die einschneidendste Änderung betraf die Organisation des Stadtverkehrs, der zukünftig durch die neugegründete Stadtwerke-Tochter "Stadtverkehr Schwabach GmbH" erfolgen sollte. Das neue Unternehmen übernahm in den Folgejahren die Betriebsführung des Stadtverkehrs, die Linienkonzessionen sowie den bisher von der Firma Wutzer gehaltenen VGN-Geschäftsanteile. Damit fährt die Firma Wutzer den Stadtverkehr nun im Auftrag der Stadtverkehr Schwabach GmbH.

Im Streckennetz ergaben sich auch wieder größere Veränderungen. Im Mai 2000 geht der neue Busbahnhof am Bahnhof in Betrieb der nun von allen Linien des Stadtverkehrs angefahren wird. Gleichzeitig wurde die Citybus-Linie zu einer Ringlinie umgestaltet. Zur Beschleunigung des Busverkehrs wurden die Busse mit einer Ampelbeeinflussungsanlage versehen.

Die letzten vorhandenen Hochflurfahrzeuge wurden durch fünf neue Niederflurbusse des neuen Mercedes Typs O 530 "Citaro" ersetzt. Für den Betrieb der neugeschaffenen Ringlinie werden bei Mercedes-Benz zwei Midibusse des Typs O 520 "Cito" beschafft. Damit besteht der Fuhrpark für die Stadtlinien komplett aus behindertenfreundlichen Niederflurbussen. Steigende Schülerzahlen führten dazu, dass im Jahr 2008 zur Kapazitätserhöhung ein weiterer Gelenkbus beschafft wurde. Auf Grund der nur wenigen Fahrten am Tag handelte es sich dabei um einen gebraucht beschafften MB O 405 GN.

Zur Steigerung der Attraktivität und Umweltfreundlichkeit des Fuhrparks beschafften die Stadtwerke Schwabach in den Jahren 2009/2010 insgesamt 10 neue Busse aus dem Hause Mercedes-Benz. Diese wurden der Firma Wutzer zum Betrieb der Stadtbuslinien zur Verfügung gestellt.

Auf Grund von geänderten rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedinungen auf EU-Ebene wurde der zum 30.11.2012 auslaufende Verkehrsvertrag mit der Firma Wutzer durch die Stadtwerke Schwabach nicht verlängert. Damit endete kurz vor dem 60jährigen Jubiläum die Ära der Firma Wutzer im Stadtverkehr Schwabach. Der Stadtverkehr wird seit 01.12.2012 durch die Stadtverkehr Schwabach betrieben, die dazu die bereits von ihr beschafften Busse einsetzt. Zusätzlich wurde der Großteil der bisher von der Firma Wutzer im Stadtverkehr eingesetzten Busse übernommen bzw. durch neubeschaffte Fahrzeuge ersetzt.