Mit der Einweihung des U-Bahnhofs Ziegelstein wurde der nordöstlich gelegene Vorort am 27. November 1999 nach einer Pause von vier Jahren
wieder an das schienengebundene Nahverkehrsnetz der Stadt Nürnberg angebunden.
Gleichzeitig hat Ziegelstein durch den Bau des U-Bahnhofs einen neuen, attraktiven Stadtteilplatz erhalten. Die Umgestaltung des Fritz-Munkert-Platzes
war unumgänglich, denn die U-Bahn-Trasse verläuft quer unter dem Platz. Aus diesem Grund mussten auch ein Blumenladen
und die Post abgebrochen werden, für die inzwischen an anderer Stelle Ersatz geschaffen wurde.
Da der Bahnhof Ziegelstein und die anschließende Wendeanlage nur in offener Bauweise errichtet werden konnten, die Verbindung nach
Buchenbühl und die Industriegebiete am Hahnenbalz andererseits aber auch nur über die enge Rathsbergstraße möglich war, kam es zu
Engpässen während der Bauzeit. Die Lösung lag in einer Vielzahl von Verkehrs- und Bauhilfszuständen und im Einbau von mehreren
Hilfsbrücken. In der Rathsbergstraße mussten die Träger der Hilfsbrücke sogar in zwei Hälften eingebaut und in der Mitte gestoßen
werden, so beengt waren die Verhältnisse.
Nach Fertigstellung des U-Bahnhofs wirkt der neue Fritz-Munkert-Platz trotz der Lichtschächte für den U-Bahnhof großzügiger als vorher.
Die strenge Geometrie der unterirdischen U-Bahn-Trasse spiegelt sich in der Oberflächengestaltung wider. Eingelegte Pflasterstreifen
deuten den Verlauf der U-Bahn an, die U-Bahn-Aufgänge tauchen prismenartig in Glas aus dem Untergrund auf. Eine neue Platzrandbebauung
und eine ergänzende Mauer geben dem Platz einen optischen Abschluss und Halt.
Der U-Bahnhof Ziegelstein ist geprägt vom Werkstoff Glas. Für Tageslicht im Untergrund sorgt eine neue technische Lösung in Form von
ebenerdigen, begehbaren Glasfeldern. In eines dieser Felder wurde der Aufzug integriert. Auch im Untergrund verleiht Glas dem Bahnhof
Transparenz. Die geschuppt angeordneten Glaswände, zwischen denen raumhohe Glasrohre mit weißen Leuchtdioden befestigt sind, weisen
außerdem auf die Einfahrt der U-Bahn hin. Nähert sich der Zug dem Bahnhof, löst er eine immer schneller werdende ,,Lichtwelle" aus.
Rote Leuchtdioden an der Decke nehmen ebenfalls die Zugbewegungen auf. Sie geben den Fahrgästen ein weiteres optisches Signal für
die Einfahrt des Zuges. Das filigrane Aluminium-Kunstlichtband ist frei abgehängt. Verzinkte Lochblech-Paneele, die über dem Bahnsteig
an der Decke montiert sind, verbessern die Raumakustik.
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