Die Nürnberger U-Bahn
Bahnhof Fürth Hauptbahnhof

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Die U-Bahnstation Hauptbahnhof liegt zu etwa zwei Drittel unter dem südöstlichen Teil des Bahnhofsvorplatzes und unter dem westlichen Ende der Gebhardstraße. Hier gab es einige besondere Anforderungen an die Planer: Der Bahnhof sollte nicht nur den Fahrgästen der U-Bahn dienen, sondern auch wichtiger Verknüpfungspunkt mit dem Nah- und Fernverkehr der Deutschen Bundesbahn sein. Außerdem war er 13 Jahre lang Endstation der U1 und musste als Umsteigepunkt für das umfangreiche Fürther Busnetz geeignet sein. Im Jahre 2010 kam die Verknüpfung mit der S-Bahn Nürnberg hinzu.

Das Eröffnungsdatum wurde nicht zufällig gewählt: Am 5. Dezember 1985 – genau 150 Jahre nach Eröffnung der ersten deutschen Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth – wurde hier der Fahrgastbetrieb aufgenommen.

Der Bahnhof wurde in offener Bauweise mit beidseitigem Verbau in zwei Ebenen erstellt. Von der Bahnsteigebene führen jeweils an den Bahnsteigenden eine Fest- und zwei Fahrtreppen ins westliche Verteilergeschoss sowie je eine Fest- und Fahrtreppe ins östliche Verteilergeschoss. Von letzterem gelangt man über je eine Festtreppe auf den nördlichen bzw. südlichen Gehsteig der Gebhardstraße. Das Westliche Verteilergeschoss ist als runde Halle ausgeführt und durch eine Mittelstütze geprägt, die den Centaurenbrunnen am Bahnhofsvorplatz trägt. Von der Halle gelangt man über vier Ausgänge mit je einer Fahr- und Festtreppe auf den Bahnhofsvorplatz, der als zentraler Busbahnhof dient. Der nordwestliche Ausgang ist abweichend mit zwei Fahrtreppen ausgestattet, ein fünfter Ausgang führt über eine Treppe und eine Rampe direkt nach nord-nordost in die Gustav-Schickedanz-Straße. Gegenüber von diesem Ausgang gelangt man direkt in den Fußgängertunnel des Fürther Hauptbahnhofs, wo zur S-Bahn sowie zum Regionalverkehr umgestiegen werden kann. Außerdem gibt es einen behindertengerecht ausgestatteten Aufzug, der Bahnsteig- und Verteilerebene mit der Oberfläche verbindet.

Die Bahnsteigebene wurde als stützenlose Konstruktion errichtet. Dadurch entstand eine übersichtliche, aber durch Wand- und Deckenelemente klar gegliederte Halle. Die Beleuchtung ist in die Deckenstruktur integriert, so dass die Raumwirkung voll erhalten bleibt. Zum Innenausbau wurden hier Cadolzburger Sandstein für die Wände und Betonsteinplatten für die Böden verwendet. Die Verteilergeschosse wurden analog gestaltet.

Die Tunnelstrecke aus Richtung Osten wurde in der Deckelbauweise errichtet. Dabei wird die Baugrube mit sogenannten Schlitzwänden abgesichert und dann die oberste Bauwerksdecke betoniert, die auf den Schlitzwänden aufliegt. Auf diesem Deckel können dann die Verkehrswege der Oberfläche wieder hergestellt werden, darunter wird die Baugrube ausgehoben und der Tunnel vollendet. Östlich des Bahnhofs befindet sich eine stumpf befahrene Gleisverbindung sowie ein Wende- und Abstellgleis mit insgesamt drei Weichen und einer einfachen Kreuzungsweiche.

In Richtung Westen endete der Tunnel bis zum Bau der Strecke zur Stadthalle zunächst unter dem Bahnhofsvorplatz mit dem westlichen Ende des Verteilergeschosses. Erst im September 1994 starteten hier die Bauarbeiten mit dem Anfahrschacht für den folgenden Streckenabschnitt. Der Tunnel in Richtung Rathaus wurde in zwei Einzelröhren bergmännisch ausgefahren, wobei an der tiefsten Stelle in Höhe Mathildenstraße ein Notausstieg errichtet wurde.


Bahnhof Fürth Hauptbahnhof
Kurzbezeichnung: FH
Baubeginn: 1982
Eröffnung: 07.12.1985
Linien: U1
Quellen:
Text & Skizzen:
U-Bahn-Heft Fürth, Nr. 1
(Stadt Fürth, 12/1985)
Fotos:
siehe Fußzeile im Bild

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last update:
28.01.2022 WK
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Wolfgang Kollorz
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