Der Bahnhof Rathenauplatz liegt zwischen der Äußeren Cramer-Klett-Straße und der Sulzbacher Straße unter der östlichen Richtungsfahrbahn des
Rathenauplatzes und ist 159 Meter lang. Gebaut wurde er als Rechteckquerschnitt in offener Bauweise mit Berliner Verbau. Während des Baus musste
die gesamte östliche Fahrbahn des Rathenauplatzes gesperrt werden. Der Verkehr wurde über die Äußere Cramer-Klett-Straße, Harmoniestraße,
Sulzbacher Straße umgeleitet. Im Kreuzungsbereich rollte der Verkehr auf Hilfsbrücken über die Baugrube. Die Straßenbahnlinie 8 musste in
Richtung Erlenstegen zeitweise durch Busse ersetzt werden.
Die U-Bahn-Station liegt in 1,5-facher Tiefenlage. Im Norden entstand ein Fußgängerverteilergeschoss mit Ausgängen an allen Eckpunkten der
Kreuzung Rathenauplatz/Sulzbacher Straße/Maxtorgraben/Laufer Tor sowie zur Straßenbahninsel. Im Süden können über die
Bahnhofszugänge vom Wöhrder Tor im Westen und von der Äußeren Cramer-Klett-Straße und von der Nunnenbeckstraße im Osten in einem Verteilergeschoss
mit Fußgängertunnel die beiden Fahrbahnen des Rathenauplatzes ebenfalls gefahrlos unterquert werden. Ein Aufzug verbindet den Bahnsteig direkt
mit der Straßenebene am östlichen Gehsteig. Im Fußgängergeschoss des Nordkopfes sind neben Betriebsräumen zwei Läden und ein öffentliches WC
untergebracht. Außerdem konnten dort Reste der "Äußeren Grabenfuttermauer" aus dem 14. Jahrhundert freigelegt und in das Bauwerk integriert werden.
Der Bahnsteig ist stützenfrei gebaut, diese Konstruktion gewährt einen freien Überblick und lässt den Raum großzügig erscheinen. Die Bahnhofsdecke
ist dem Höhenverlauf der Straße angepasst und besteht aus verschieden hohen kaskadenförmigen Versätzen. Die Untersicht ist grob gespitzt.
Für die Gestaltung der Bahnsteigwände wurde ein Künstlerwettbewerb ausgeschrieben. Ausgeführt wurde der Entwurf des Nürnberger Malers Gregor
Hiltner: Je Wandseite die Köpfe von Walther Rathenau und Theodor Herzl, die als "Anamorphose" verwirklicht wurden. Dies ist eine in der
Renaissance entwickelte Darstellungstechnik, bei der der Gegenstand in die Länge gezerrt wird, damit er aus einem flachen Blickwinkel wieder
realistisch erkennbar ist. Die beiden Portraits sind mit weißen, blauen, braunen, schwarzen und ockerfarbenen keramischen Fliesen auf je einer
750 Quadratmeter großen Wandfläche als Mosaikwerk zusammengesetzt.
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