Geschichte des Stadtverkehrs Fürth  

Im Dezember 1924 wurde im Fürther Stadtrat über die Einführung von Kraftomnibuslinien zur Anbindung der Vororte an die Innenstadt und die Straßenbahn beraten. Es dauerte allerdings noch bis zum Mai 1925 bis die erste Stadtbuslinie Fürths ihren Betrieb aufnehmen konnte. Diese verkehrte im Anschluss an die Straßenbahn von der Maxbrücke aus über die Würzburger Straße nach Burgfarrnbach. Bereits einen Monat später konnte auf der Verbindung Maxbrücke – Flugplatz Atzenhof eine zweite Linie eingerichtet werden. Im Jahr 1928 erhielten diese dann, wie auch die Nürnberger Linien, Liniennummern. Die Verbindung nach Burgfarrnbach wurde von nun an unter der Nummer 78 betrieben, die Strecke zum Flugplatz als Linie 79. Mit Verlängerung der Straßenbahn zur neuen Endhaltestelle Billinganlage wurden beide Buslinien zum 30.06.1928 dorthin zurückgezogen. Im August desselben Jahres kam unter der Nummer 86 noch eine dritte Buslinie auf der Relation Rathaus – Friedhof hinzu.

Die Wirtschaftskrise Anfang der 30er Jahre machte auch vor Fürth nicht halt. So mussten auch die beiden Linien 78 und 79 eingestellt werden. Die Linie 79 wurde nach Besserung der finanziellen Lage im Dezember 1936 wieder eingerichtet. Zwischen November 1938 und Juli 1939 verkehrte zur Anbindung der Kaserne in Weikershof ab der Flößaustraße eine Linie 91. Die Ernennung Nürnbergs zur Stadt der Reichsparteitage führte auch zu Veränderungen in Fürth. So wurde kurzzeitig eine Linie 78 zwischen der Bahnhofstraße und Billinganlage eingerichtet sowie die Linie 79 von der Billinganlage über Rathaus und Königstraße zur Bahnhofstraße verlängert. Als Ersatz für die während der Parteitage eingestellten Straßenbahn gab es noch eine Linie 77 auf der Strecke Bahnhofstraße – Schwabacher Straße - Rathaus – Billinganlage. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges brachte diverse Einschränkungen und 1945 schließlich die Einstellung des Busverkehrs in Fürth.

Konnte die Straßenbahn bereits ab Juni 1945 wieder in Fürth verkehren, dauerte es noch bis zum November 1948 ehe wieder eine Buslinie auf Fürther Stadtgebiet fahren konnte. Unter der Liniennummer 71 verkehrte diese auf der Strecke Eigenes Heim – Billinganlage – Grüner Markt – Friedhof (ab 1949 bis Kronacher Straße). Im darauf folgenden Mai erhielten auch die Bewohner Burgfarrnbachs mit der zum Rathaus verkehrenden Linie 81 wieder Anschluss an das öffentliche Nahverkehrsnetz. 1950 folgte mit der Nummer 77 eine neue Linie zwischen der Fürther Flößaustraße und dem Steiner Schloß. Im Januar 1951 folgte schließlich noch eine vierte Linie die mit der Nummer 61 das Rathaus mit Stadeln und Vach verband.

1952 erhielten die Linien 81 und 61 die neuen Nummern 72 und 73. Zusätzlich wurde im November eine stündlich unter dem Liniensignal S verkehrende Linie vom Rathaus nach Poppenreuth eingerichtet, die im Jahr 1956 in der neuen Linie 75 aufging. Bereits 1955 wurde eine neue Linie zwischen der Billinganlage und Oberfürberg mit der Nummer 74 eingerichtet. Das rasche Wachstum des Wohngebietes auf der Hardhöhe erforderte eine Anbindung an das Nahverkehrsnetz. Diese wurde im Januar 1959 durch eine Sonderlinie zwischen Billinganlage und Soldnerstraße realisiert, die im Mai 1961 in die reguläre Linie 76 umgewandelt wurde.

Im Jahr 1969 erhielten die neu gegründeten Stadtwerke Fürth Verkehrsbetriebe die Konzession zum Betrieb von Straßenbahn- und Omnibuslinien in Fürth. Ab Juli desselben Jahres ging nach und nach die Betriebsführung der einzelnen Linien von der VAG Nürnberg auf die STWF Verkehrsbetriebe über. Durch ein Abkommen zwischen dem Bahnbus und der VAG bzw. STWF konnten ab Juli 1974 die auf Fürther Stadtgebiet verlaufenden Bahnbuslinien mit Fahrkarten der VAG/STWF benutzt werden. Die von dieser Regelung betroffene Linie nach Eschenau (8916) wurde später von den STWF übernommen und als Linie 78 weitergeführt. Die nach den umfangreichen Eingemeindungen im Juli 1972 entstandene Linie 33 (Thon – Großgründlach – Bislohe – Sack – Fürth/Rathaus) wurde im April 1975 in zwei eigenständige Linien aufgeteilt. Der Streckenteil Großgründlach – Fürth/Rathaus verkehrte nun als Linie 83. Bis zur Verlängerung der Linie 75 von Poppenreuth zur Stadtgrenze im Jahr 1979 blieb das Busnetz nun unverändert.

Das Jahr 1981 brachte die bis dahin größten Veränderungen im Fürther Busverkehr. Die Einstellung der Straßenbahn nach und in Fürth führte dazu, dass die bisher als Zubringer fungierenden Buslinien den kompletten Verkehr übernehmen mussten. Am vorläufigen U-Bahn-Endpunkt Jakobinenstraße wurde unter Nutzung der Straßebahntrasse eine Bushaltestelle eingerichtet und die Buslinien auf verschiedenen Strecken durch die Innenstadt dorthin verlängert. Ab diesem Zeitpunkt sah das Liniennetz wie folgt aus:

71: Jakobinenstraße - Eigenes Heim - Vach Nord
72: Jakobinenstraße - Unterfarrnbach - Burgfarrnbach/Lagerstraße
73: Jakobinenstraße - Stadeln - Atzenhof / Mannhof - Am Vacher Markt
74: Jakobinenstraße - Billinganlage - Unterfürberg - Oberfürberg / Waldkrankenhaus
75: Stadtgrenze - Poppenreuth - Rathaus - Jakobinenstraße (- Schieräckerstraße)
76: Jakobinenstraße - Billinganlage - Hardhöhe
77: Kronacher Straße - Rathaus - Jakobinenstraße - Flößaustraße
78: Ronhof - Rathaus - Hauptbahnhof - Flößaustraße - Siedlung Eschenau
82: Jakobinenstraße - Hauptbahnhof - Flößaustraße
83: Jakobinenstraße - Rathaus - Kronacher Straße - Sack - Bislohe - Großgründlach

Die Verbindungen nach Nürnberg stellten die Linien 67 (Richtung Stein - Nbg. Frankenstraße) sowie 80 (Richtung Nbg. Maximilianstraße) her.

Bis zur Verlängerung der U-Bahn zum Hauptbahnhof im Jahr 1985 änderte sich an diesem Zustand nichts mehr.
Die Eröffnung der U-Bahnstrecke zum Hauptbahnhof führte zu einer Neukonzeption des Fürther Omnibusnetzes. Die Anbindung an die U-Bahn an der Jakobinenstraße wurde aufgegeben und vor dem Hauptbahnhof ein neuer Omnibusknotenpunkt eingerichtet. Ab diesem Zeitpunkt wurden folgende Linien betrieben:

71: Fürth/Hauptbahnhof – Rathaus – Billinganlage – Eigenes Heim – Vach Nord
72: Fürth/Hauptbahnhof – Stadthalle – Billinganlage – Unterfarrnbach – Burgfarrnbach
73: Fürth/Hauptbahnhof – Rathaus – Stadeln – Atzenhof bzw. Mannhof – Vach
74: Fürth/Hauptbahnhof – Stadthalle – Billinganlage – Unterfürberg – Oberfürberg /Waldkrankenhaus
75: Fürth/Hauptbahnhof – Stadthalle – Grüner Markt – Poppenreuth – Stadtgrenze
76: Jakobinenstraße – Fürth/Hauptbahnhof – Rathaus – Billinganlage – Hardhöhe
77: Rudolf-Schiestel-Straße - Rathaus - FÜrth/Hauptbahnhof - Balbiererstraße (- Schieräckerstraße)
78: Ronhof - Rathaus - Fürth/Hauptbahnhof - Dambach - Eschenau
83: Fürth/Hauptbahnhof – Sack – Bislohe – Großgründlach

Die Gründung des Verkehrsverbundes Großraum Nürnberg (VGN) brachte 1987 eine Veränderung der Liniennummern mit sich. Bis auf die Linie 83 (neu: 179) erhielten die anderen Linien eine 1 vor ihre bisherige Nummer vorangestellt. Dieses Netz wurde bis auf zwei Verlängerungen (Linie 177 zur Europaallee und Linie 172 in Burgfarrnbach) bis 1997 unverändert betrieben. Die nach Abzug der US-Truppen an die Stadt Fürth übergebene Kalb-Siedlung wurde ab dem Winterfahrplan 1997 mit der neuen Linie 180 erschlossen.

Die Verlängerung der U-Bahn zum Rathaus im Dezember 1998 führte zur nächsten größeren Veränderung im Busnetz. Vor dem Rathaus entstand ein neuer Busbahnhof an dem nun die Linien 171, 175, 176 und 179 endeten. Die Verbindung in die Südstadt übernahm nun anstelle der Linie 176 die verlängerte 173.

Im Zuge der europaweiten Liberalisierung wurden die Stadtwerke Fürth im Jahr 1999 in die „infra fürth gmbh" umgegründet. Für die Durchführung des ÖPNV in Fürth wurde kurze Zeit später die „infra fürth verkehr gmbh" gegründet. Im selben Jahr wurde seit ihrer Einführung im Vorjahr am Rathaus endende Nightliner-Linie N9 nach Burgfarrnbach verlängert und mit der Nummer N17 eine weitere Nachtbuslinie eingerichtet. Später folgte noch eine weitere Verbindung unter der Nummer N18.

Die bisher letzte Veränderung im Busnetz brachte die Verlängerung der U-Bahn zum Klinikum am 04.12.2004. Seit diesem Datum wird das auch momentan noch gültige Liniennetz (Link) bedient.

Das aktuelle Streckennetz umfaßt 10 Linien (+ 3 Nightliner) mit einer Linienlänge von 107 km und ca. 17 Mio. Fahrgästen in 2003. Die Entwicklung des Fuhrparks ist unter dem Menüpunkt ausgemusterte Busse zu sehen.


last update:
13.09.07 DS
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